Wir haben bei der Konstruktion der Brühgruppe auf eine Preinfusionskammer aus verschiedenen Gründen verzichtet.

Preinfusion ist eine durchaus sinnvolle Maßnahme, um Bezüge etwas konstanter zu gestalten, wobei das aber auch von anderen Faktoren abhängt. Bezüge mit hellen Sorten werden — mit und ohne Preinfusion — immer deutlich unruhiger laufen als Bezüge mit klassisch gerösteten Bohnen. Man kann das sehr schön beim Einsatz von bodenlosen Siebträgern erkennen.

Viele Maschinen nutzen zur Preinfusion (oder: Präinfusion) eine Kammer, in der sich im Prinzip das Wasser erst einmal sammelt, um das Kaffeemehl zu durchtränken, das dann quillt und damit weniger anfällig gegen Löcherbildung (sog. Channeling) ist.

Wir haben die Xenia allerdings so konstruiert, dass es einen sehr langsamen und gleichmäßigen Druckaufbau gibt (ca. 10 Sekunden bis der volle Duck anliegt). Das gibt dem Kaffeemehl Zeit zum Quellen und man kann die Preinfusionskammer vollständig weglassen.

Dies wird ursächlich durch die Wahl der Pumpe und einer Flussreduzierung in dem Wasserkreislauf für den Espressobezug erreicht. So kann das Wasser nicht ungehindert mit vollem Druck in das Kaffeemehl eindringen und Löcher verursachen, die zu einem dünnen und schlecht extrahierten Espresso führen.

Unterstützend wirkt der Diffusor, der das Wasser noch vor dem Duschsieb auf 16 Kanäle aufteilt, die nach einem genau durchdachtem Muster angeordnet sind.

Genauer erklärt:

 

[1] Pumpe —> Brühgruppe

Dieser Abschnitt besteht im Prinzip nur aus Rohren und Schläuchen mit 4 mm Innendurchmesser. Einzige Besonderheiten sind: Ein Ventil, dass den Weg zur Gruppe freimacht und ein Expansionsventil, dass den Druck auf 10 bar begrenzt (die Pumpe leistet bis zu 19 bar).

[2] Brühgruppe —> Kaffeemehl

Hier haben wir uns einige Gedanken gemacht, wie wir das Wasser in der Brühgruppe führen.

In der Gruppe gibt es einen Kanal mit einem Durchmesser von 5 mm, der nach ca 80 mm nach unten in die runde Siebträgeraufnahme abknickt.

Damit das Wasser durch diesen Kanal nicht ungebremst durchrauschen kann, gibt es eine Reduzierung des Querschnittes dieses Wasserweges von 5 mm auf 1 mm. Das macht der sog. Turbulator (eine Wendel).

Darüber hinaus stabilisiert der Turbulator die Temperatur im Brühwasser. Das haben wir in Versuchen und Messungen ermittelt und diese Technik hat sich gut bewährt.

Das Wasser tritt hier mittig aus:

… und geht in die Siebträgeraufnahme über. Die hat eine kleine Mulde mit 4 nach unten führenden Kanälen, auf die das Wasser aufgeteilt wird.

So sieht das dann von unten aus:

Das Wasser aus diesen 4 Löchern wird abgefangen durch den Diffusor.

Der Diffusor ist eine Edelstahlplatte, die auf der einen Seite entsprechend der Wölbung des Duschsiebes geformt ist. Das hat sich bei unseren Versuchen als ideale Form herausgestellt.

de_DEDeutsch